Bearbeiten von Benutzermenüs und Zusammenführen von Menüs

Sie können die folgenden GNOME-Desktopanwendungen für die Bearbeitung von Benutzermenüs verwenden:

  • GNOME-Menüeditor

Ein einfacher Menüeditor steht für die Benutzer zum Bearbeiten Ihrer Menüs zur Verfügung. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Arbeiten mit Menüs des GNOME Desktop-Benutzerhandbuchs.

Um manuell ein angepasstes Menü für einen Benutzer zu erstellen, muss die Datei $XDG_CONFIG_HOME/menus/applications.menu vorhanden sein. Im Fall, dass $XDG_CONFIG_HOME nicht gesetzt ist, wird der vorgegebene ~/.config-Ordner verwendet. Da dies der Ort ist, an dem zuerst nach der Datei applications.menu gesucht wird, wird sie vor allen anderen Menüdateien bevorzugt.

Benutzermenüs können alle in Abschnitt 2.2 ― Menüdefinitions-Dateien beschriebenen Elemente enthalten. Ein vollständige Liste der zulässigen Elemente finden Sie in der XDG menu specification.

Da Benutzermenü-Dateien gegenüber Systemmenü-Dateien bevorzugt werden, ersetzen diese das Systemmenü vollständig, es sei denn, dass die Menüs explizit zusammengeführt werden. Informationen über die Zusammenführung von Menüs finden Sie in den folgenden Unterabschnitten.

2.6.1. Zusammenführen des Systemmenüs

Es kommt öfter vor, dass ein Benutzer zwar das Systemmenü verwendet, aber doch Einträge hinzufügen oder löschen will. Um einzelne Änderungen dieser Art zu verwirklichen, ist es empfehlenswert, ein <MergeFile>-Element mit dem Attribut type="parent" in die Datei applications.menu des Benutzers einzufügen.

Das <MergeFile>-Element ermöglicht die Zusammenführung eines Menüs mit dem Inhalt der Menüdatei eines Benutzers. Wenn Sie das Attribut type="parent" hinzufügen, dann wird der Inhalt des <MergeFile>-Elements ignoriert und die nächste applications.menu-Datei im Ordner $XDG_CONFIG_DIRS/menus wird für die Zusammenführung verwendet.

Ältere Spezifikationen

In früheren Spezifikationen ist das type-Element nicht enthalten und es ist nur der Ort der zusammenzuführenden Menüdatei als Inhalt des <MergeFile>-Elements nötig. Als Ergebnis sehen Sie möglicherweise noch einen in <MergeFile> angegebenen Ort, selbst beim Typ type="parent".

Das Zusammenführen wird wie folgt ausgeführt:

  • Die Unterelemente des Wurzelelements <Menu> in der zusammengeführten Menüdatei 1 werden als Ersatz für das <MergeFile>-Element in der ursprünglichen Menüdatei verwendet.
  • Alle <Menu>-Unterelemente gleichen Namens werden in einem einzigen <Menu>-Element zusammengefasst. Dies geschieht dadurch, dass alle Unterelemente jedes <Menu>-Elements an das letzte Menüelement angehängt werden.

Beispiel 2-3 zeigt ein Beispiel eines Benutzermenüs, das ein Systemmenü explizit einbindet.

Beispiel 2-3Zusammenführen des Systemmenüs
<!DOCTYPE Menu PUBLIC "-//freedesktop//DTD Menu 1.0//EN"
 "http://www.freedesktop.org/standards/menu-spec/menu-1.0.dtd">

<Menu>
  <Name>Applications</Name>
  <MergeFile type="parent">/etc/xdg/menus/applications.menu</MergeFile>
  <Menu>
    <Name>Accessibility</Name>
    <Exclude>
      <Filename>dasher.desktop</Filename>
    </Exclude>
  </Menu>
</Menu>

2.6.2. Zusammenführung willkürlicher Menüs

Willkürlich angelegte Menüdateien können auf die gleiche Weise wie Systemmenüs zusammengeführt werden. Der Unterschied ist, dass das type-Attribut auf path gesetzt werden oder im <MergeFile>-Element ausgeschlossen werden muss.

Die Zusammenführung wird auf die gleiche Art und Weise ausgeführt, mit der Ausnahme, dass der Ort der zusammengeführten Menüdatei durch den Inhalt des <MergeFile>-Elements angegeben wird.

1

Die zusammengeführte Menüdatei bezieht sich auf die nächste applications.menu-Datei im Ordner $XDG_CONFIG_DIRS/menus.