Servicepaket-Erstellung

Abbildung 8Servicepaket-Erstellung

Um dieses Werkzeug zu öffnen, wählen Sie Anwendungen ▸ Systemwerkzeuge ▸ Servicepaket-Erstellung.

Ein Servicepaket ist ein tar-Archiv, welches eine Reihe von Paketen und deren Abhängigkeiten enthält. Um zu verdeutlichen, was ein Servicepaket ist, zeigen wir hier einige Anwendungsfälle.

Sie können mehrere Pakete zu einem Servicepaket hinzufügen, indem Sie die Paketnamen mit Kommata trennen, beispielsweise hal,gnome-power-manager.

  1. Sie haben sieben Desktop-Rechner, auf denen Sie Fedora 9 installiert haben. Jeder dieser Rechner benötigt die Installation von 204 MB an Aktualisierungen.
  2. Sie haben einen Laptop, der Netzwerktreiber benötigt, bevor überhaupt Aktualisierungen heruntergeladen werden können. Weiterhin haben Sie einen ähnlichen, mit den neuesten Aktualisierungen ausgestatteten Laptop in der Nähe. Die Netzwerktreiber erfordern einige Abhängigkeiten, und weitere Pakete müssen aktualisiert werden, bevor diese installiert werden können.
  3. Sie installieren häufig Linux auf den Rechnern anderer Leute. Sie haben eine Live-CD und einen USB-Speicherstick dabei, der eine 204 MB große Datei namens Fedora-updates-SP1.servicepack mit sämtlichen Aktualisierungen seit letzter Woche enthält.
  4. Eine Zeitschrift aus der Branche der freien Software möchte patentgeschützte Multimedia-Plugins und Programme zusammen mit der DVD der letzten Fedora-Veröffentlichung vertreiben. Es wird ein Weg benötigt, auf welchem auch der faulste Benutzer diese Dinge ohne viel Aufhebens installieren kann.

Intern betrachtet ist die Paketdatei ein nicht gepacktes Tar-Archiv mit den Paketen und einer Datei namens metadata.conf. Die Metadaten-Datei enthält die Bezeichnung der Distribution und den Zeitpunkt der Erstellung. Dies stellt sicher, dass Sie nicht versehentlich ein fedora-9-i386-Servicepaket auf einem ubuntu-intrepid-ppc-Rechner installieren.

Wir benötigen eine Ziel-Dateiliste, da wir nicht wissen, welche Pakete auf dem Zielrechner installiert sind. Beispiel:

Abbildung 9Zwei Beispielrechner

Auf Rechner A sind die folgenden Pakete installiert, und es ist ein Internetanschluss verfügbar.

  • glib
  • dbus
  • dbus-glib
  • libgnome

Auf Rechner B sind die folgenden Pakete installiert, aber es ist kein Internetanschluss verfügbar.

  • glib
  • dbus
  • kdebase
  • kdeapps

Rechner B benötigt ein Servicepaket, das eine neue Version von k3b enthält, mit deren Hilfe DVD-RWs gebrannt werden können.

Das Programm k3b hängt von dbus, dbus-glib und kdebase ab. Wenn wir nun Rechner A k3b herunterladen lassen, werden k3bundkdebase heruntergeladen, aber nichtdbus-glib. Wir müssen für Rechner A Informationen bereitstellen, welche Pakete Rechner B enthält, bevor ein Servicepaket erstellt werden kann.

Durch Erstellung einer Paketliste auf Rechner B und die Übertragung mittels USB-Speicherstick oder CDRW können die korrekten Pakete heruntergeladen werden. In diesem Fall werden k3b und dbus-glib heruntergeladen und im neuen Servicepaket abgelegt.

Das Servicepaket kann nun vom Rechner A zum Rechner B mit Hilfe des USB-Speichersticks übertragen werden.

Das Befehlszeilenwerkzeug pkgenpack kann auch dazu benutzt werden, um Servicepaket-Dateien zu erstellen.